Chefchaouen – The Blue Pearl

Chefchaouen
Wo liegt Chefchaoen?

 

Chefchaouen. Eigentlich sollte es 1 Woche nach Spanien gehen. Nach Huelva  in Andalusien. Ging es auch 🙂 Jedoch habe ich gesagt, dass ich nicht 1 komplette Woche am Strand liegen kann und gerne einen Ausflug unternehmen möchte. Gesagt, getan. Die Wahl fiel auf Marokko. Von Tarifa (ca. 3 Stunden entfernt von Huelva), sind es mit der Schnellfähre nur 30 Minuten rüber nach Tanger. Warum Chefchaouen und nicht Tanger? Ich habe viel recherchiert über Tanger und nicht viel positives gelesen. Da noch Kontakt zu dem Guide, Karim, besteht, den wir in Marrakesch hatten (super Typ übrigens!), habe ich ihn einfach mal gefragt, was er denn so von Tanger hält und ob er uns was in der Nähe empfehlen kann. Auch er meinte, Tanger sei nicht besonders empfehlenswert und schlug Chefchaouen oder Asilah vor. Asilah ist eine Küstenstadt, ca. 50 km von Tanger entfernt. Da wir ja eh schon an der Küste Spaniens waren, entschied ich mich für Chefchaouen, ein kleines Örtchen im Rif -Gebirge mit etwa 50.000 Einwohnern. Chefchaoen wird auch die „blaue Stadt“ oder die „blaue Perle“ genannt. Die Stadt liegt im nordwestlichen Rif-Gebirge, ca. 112 km, 2 Stunden Fahrtzeit, von Tanger entfernt. Die komplette Medina (Altstadt) des Städtchens ist in blau. Angeblich soll die Farbe vor bösen Blicken schützen. Es ist wunderschön und lädt zum fotografieren und herumspazieren ein.

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Medina Chefchaouen

 

Übrigens, wenn ihr mal nach Marrakesch fahrt und einen Guide wollt, meldet euch gerne bei mir. Ich kann Karim wärmstens empfehlen! Er spricht auch deutsch.

Noch von Deutschland aus, buchte ich über Granada Reisen S.L. ein Paket. Inbegriffen war die Fähre (hin und zurück), der Transfer von Tanger nach Chefchaouen und zurück sowie 1 Nacht in einem Riad inkl. Frühstück. Man kann auswählen, ob man in einem Riad oder einem Hotel übernachten möchten. Was genau ein Riad ist, habe ich schon in meinem Bericht über Marrakesch erklärt. Pro Person haben wir 103 € inkl. Tourismusabgabe bezahlt. Der Anbieter bietet auch andere Reiseziele in Marokko an.

Vollkommen in Ordnung! Das Auto haben wir in einer Seitenstraße in Tarifa geparkt, ohne Parkgebühren. Es ist nichts passiert, auch wenn diverse Foren im Internet was anderes sagen. Aber vielleicht haben wir einfach nur Glück gehabt.

Wir haben die Fähre am Montag um 10 Uhr morgens genommen. Da in Marokko die Uhren eine Stunde zurück ticken, sind wir auch um 10 Uhr in Tanger angekommen. Auf der Fähre kann man natürlich Zollfrei einkaufen. In Tanger sollte am Ausgang der Taxifahrer mit meinem Namen auf einem Schild warten. Kaum sind wir raus aus dem Gedränge, habe ich den Herren auch schon entdeckt. In der Region von Tanger sprechen alle spanisch, deswegen kommt man dort mit spanisch oder englisch sehr gut zurecht.

Hmmm….nun ja…ok, das Taxi war ehrlich gesagt eine absolute Katastrophe aufgrund der Hitze die dort herrschte. Wir habe einen ca. 30 Jahre alten Mercedes gehabt. Die Klimaanlage waren die offenen Fenster, mit einer Brise äußerst warmer Luft und arabische Musik gab es gratis dazu… 2 Stunden lang 😀 Der Weg war recht kurvig, von daher konnte man nicht schnell fahren. Die Ausblicke waren echt toll.

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Wir sind um ca. 13 Uhr in Chefchaouen angekommen und der Taxifahrer ließ uns vor der Medina raus. Dort können und dürfen keine Autos fahren. Wie auch, die Altstadt besteht aus engen, kleinen Gassen. Es waren ca. 45 Grad und wir machten uns auf zu unserem Riad, was sich ganz in der Nähe befinden sollte. Natürlich musste ich einige Male fragen und wurde auch immer wieder mal in die entgegengesetzte Richtung geschickt aber nach ca. 20 Minuten sind wir endlich angekommen. Wir haben eingecheckt und uns kurz ausgeruht. Wir waren ja seit 5 Uhr morgens unterwegs. Hunger hatten wir auch. Ich habe in der Zwischenzeit bei TripAdvisor nach Restaurantempfehlungen in der Nähe gesucht. Schließlich sind wir im Restaurant Beldi Bab Ssour gelandet. Es taucht recht weit oben bei TripAdvisor auf, aber ich kann es nicht empfehlen. Die Bedienung war recht ignorant und die Auswahl war auch nicht gerade berauschend. Außerdem waren viele Sachen, die in der Karte standen, gar nicht bestellbar. Das essen war durchschnittlich und die Rechnung am Ende viel zu hoch, dafür was wir gegessen haben. Nachdem wir gegessen hatten, haben wir uns auch in die Medina gestürzt und sind die vielen, kleinen, wunderschönen Gassen abgelaufen.

ChefchaouenEs war wirklich heiß. Sogar im Schatten war es keine wirkliche Abkühlung. Nachdem wir ein bisschen rumgelaufen sind und uns einige Läden angeschaut haben, die alle die typischen Sachen verkaufen, wie Gewürze, Keramik, Lederwaren, etc. haben wir eine kurze Pause eingelegt und uns erstmal eine Erfrischung gegönnt.

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Mittlerweile war es 18 Uhr und wir haben beschlossen, dass wir zurück ins Riad gehen, duschen und uns ein wenig ausruhen und dann abends noch einmal in die Stadt losziehen. In der Zwischenzeit war auch die Frau vom Riad an der Rezeption. Als wir Mittags angekommen sind, war sie kurz weggewesen und wir wurden von der Dame, die die Zimmer gereinigt hat empfangen. Sie konnte zwar kein spanisch aber war so lieb, so dass wir uns trotzdem irgendwie verständigen konnten. Wenn man will, dann geht das auch, ohne die gleiche Sprache zu sprechen 🙂 Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir für den Abend dann noch ein paar Tipps bekommen haben, welche Route wir ablaufen können. Chefchaouen hat bei Nacht eine ganz andere Wirkung. Es herrscht auch mehr Leben, klar, es ist ja auch kühler. In der Mittagszeit sind es hauptsächlich die Touristen, die sich durch die Medina schlängeln.

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Wir sind ein wenig aus der Medina rausgelaufen und hatten einen tollen Ausblick auf Chefchaouen.

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In Chefchaouen wird man weitestgehend von den Verkäufern in Ruhe gelassen und kann ganz entspannt durch die Gassen schlendern. In Marrakesch ist das nicht so. Ich habe mich in keinem Moment unsicher dort gefühlt. Fakt ist jedoch, dass es viel zu heiß war und man es sich mitten im Sommer (wir waren im Juli da) überlegen sollte, dorthin zu fahren. Ich denke der Frühling oder Herbst bietet sich da besser an. Asilah hingegen dürfte in Ordnung sein, denke ich, da es am Meer liegt und die Luft ganz anders ist. Trotzdem bereue ich nicht, dort gewesen zu sein!

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Das Bild ist nicht bearbeitet. I’m Blue dabedidabeda….

Abends waren wir dann auf dem Marktplatz essen, wo es etwas touristischer zugeht aber ich muss sagen, dass das essen sehr lecker und günstig war. Auch die Bedienung war in Ordnung.

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Couscous mit Gemüse und Hühnchen

Am nächsten Morgen haben wir in aller Ruhe um 09:30 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war echt gut! Es gab arabisches Brot, Marmelade, Käse, eine Art Milchbrötchen und Pfannkuchen! Und natürlich O-Saft und Kaffee 🙂 Wir hatten noch paar Stunden Zeit nach dem Frühstück, denn um 14 Uhr sollten wir wieder mit dem Taxi abgeholt werden, da wir die Fähre um 17 Uhr von Tanger aus zurücknehmen wollten. Wir sind nochmal in die Medina gelaufen und haben die letzten Mitbringsel gekauft und Fotos gemacht. Die Frau vom Riad hat uns noch angeboten, dem Taxifahrer Bescheid zu geben, auf dem Weg an einem der Keramikstände zu halten. Die Sachen sind an den Ständen an der „Autobahn“ viel günstiger als in der Stadt, außerdem kannte sie einen der Händler und hat uns gesagt, dass er uns die Sachen zum Einheimischen Preis verkauft. Ob das wirklich so war, weiß ich nicht, aber die Sachen waren auf jeden Fall günstiger als in der Medina.

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Marktplatz, Mädchen in traditioneller Kleidung

Ich kann euch keine richtigen Tipps geben, was man auf jeden Fall in Chefchaoen gesehen haben muss, denn die Hauptattraktion sind tatsächlich die wunderschönen, blauen Gassen. Man muss sich einfach ins Getümmel stürzen. Getümmel ist zuviel gesagt, denn es geht recht ruhig dort zu. Chefchaouen ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wenn ihr die Möglichkeit habt, legt auf jeden Fall einen kurzen Stopp dort ein! Ich bin immer noch beeindruckt, das man eigentlich nur eine halbe Stunde unterwegs ist von Europa und in einer komplett anderen Welt landet. Irgendwie fasziniert mich Marokko und ich möchte auf jeden Fall mehr sehen. Ich denke, das mein nächster Kurztrip wieder von Spanien aus sein wird, diesmal aber nach Asilah.

Um 14 Uhr wurden wir abgeholt. Diesmal war es ein Van. Bei mir kam schon die Freude hoch: Yeah, Klimaanlage! Pustekuchen! Wieder nur offenes Fenster :-S In Tanger angekommen, erwartete uns eine ganz andere Luft! Aufatmen! Ab aufs Schiff und 30 Minuten später sind wir in Tarifa angekommen.

Hier noch ein kurzer Einblick in unseren Kurztrip 🙂

 

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